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BOGK-Position „Neue Züchtungstechniken“

(22.09.2023) Der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) begrüßt und unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission, die Rechtsgrundlage der neuen Züchtungstechniken (NGT), durch die keine artfremden Gene in das pflanzliche Genom eingefügt werden, neu und differenziert zu bewerten und von der herkömmlichen Gentechnik zu trennen.

Die aktuelle Rechtslage geht an der Realität vorbei, da Pflanzen, die mit Hilfe der NGT gezüchtet werden, nicht von herkömmlichen Züchtungsprodukten durch Mutation oder Kreuzung unterscheidbar sind. Eine Gleichbehandlung bzgl. Zulassung und Kennzeichnung ist daher geboten.

Die NGT bieten die Möglichkeit, Züchtungsziele schneller zu erreichen und gezielt Pflanzen zu züchten, die z.B.  erhöhte Krankheitsresistenzen oder eine bessere Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umwelteinflüsse und Klimabedingungen aufweisen. Eine zentrale Herausforderung ist es, angesichts von Klimawandel und der Forderung der EU nach einer drastischen Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, weiterhin eine nachhaltige regionale Produktion zu gewährleisten, um die Rohstoffbasis für die verarbeitenden Unternehmen und auch insgesamt die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln sicherzustellen. 

Vor dem Hintergrund von Klimaschutzzielen und gestörten Lieferketten aufgrund verschiedener Krisen muss der Sicherung einer nachhaltigen, regionalen Erzeugung höchste Priorität eingeräumt werden. Die NGT sind ein wichtiger Baustein, um dies zu erreichen.

Sich ergebende rechtliche Fragen sollten von Politik und Betroffenen offensiv und innovationsfreundlich diskutiert und geklärt werden.

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